Kreisgruppe Bielefeld

Schutz der Johannisbachaue

18. Juni 2015

Naturschutzkonzept der Naturschutzverbände für den Obersee und die Johannisbachaue

Mäander in der Johannisbauchaue  (Jens J. Korff)

Der BUND Bielefeld hat 2015 zusammen mit den anderen Bielefelder Naturschutzverbänden ein Naturschutzkonzept zur künftigen Entwicklung von Obersee und Johannisbachaue ausgearbeitet. Statt eines „Untersees“, der nur durch Flächenverkauf und umfangreiche Bebauung zu realisieren wäre, soll die einzige größere Auenlandschaft, die Bielefeld besitzt, erhalten und für die naturnahe ruhige Erholung erschlossen werden. 

Mit einem ausführlichen Positionspapier formulieren die vier Bielefelder Naturschutzverbände NABU-Stadtverband Bielefeld e.V., Naturwissenschaftlicher Verein für Bielefeld und Umgegend e.V., BUND-Kreisgruppe Bielefeld und pro grün Bielefeld e.V. Vorschläge zur weiteren Entwicklung des in letzter Zeit vieldiskutierten Landschaftsbereichs Obersee und Johannisbachaue im Bielefelder Norden zwi-schen der Engerschen und der Herforder Straße. Dieser Bereich ist für die Naherholung der Bielefel-der Bevölkerung und für den Naturschutz gleichermaßen von hoher Bedeutung und es gilt, beide Interessen bei der weiteren Entwicklung so auszutarieren, dass die Belange des Landschafts-, Natur-und Artenschutzes sachgerecht berücksichtigt werden.

Der Obersee ist für Wasservögel das wichtigste Brut- und Rastgebiet im weiten Umkreis, da gleich-wertige und vergleichbar große Gewässer im Ravensberger Land nicht vorkommen. Er ist in seiner jetzigen Nutzung zugleich das wichtigste Naherholungsziel im Bielefelder Norden für Tausende von Menschen, die eine stille Erholung bevorzugen und sich an Landschaftsgenuss und Naturbeobach-tung erfreuen. Für beide Zielgruppen wäre eine weitere Intensivierung der Nutzung schädlich.

Die Johannisbachaue verfügt als alte Kulturlandschaft ebenfalls über ein reiches Naturpotenzial, das sich allerdings in den vergangenen Jahrzehnten in größeren Teilbereichen nicht angemessen entfal-ten konnte. Das Heckrinderprojekt zeigt, wie diese Potenziale durch eine gezielte Bewirtschaftung erschlossen und gleichzeitig als Besuchermagnet für die Naherholung genutzt werden können. Die hohe Akzeptanz in der Bevölkerung für diese Entwicklung hin zu einer stillen, naturnahen Erholung ist so offensichtlich, dass auch hier eine kommerzielle Intensivnutzung als Freizeitpark nachteilig wäre.

Die vier Bielefelder Naturschutzverbände begrüßen daher einhellig die Verabschiedung der breiten Mehrheit in Politik und Bevölkerung von dem Ziel eines Untersees und unterstützen die Aufstellung des neuen Grobkonzepts für ein Naturschutzgebiet in der Johannisbachaue mit dem Vorrang des Naturschutzes und der naturnahen Erholung sowie die damit verbundene Anpassung des Land-schaftsplans Bielefeld-Ost.

Die Kernforderungen der Naturschutzverbände dazu lauten:

- Erhaltung der beliebten und vielgenutzten Naherholungsanlage Obersee mit weiterhin beruhigter Wasserfläche ohne weitere Nutzungsintensivierung

- Weiterentwicklung der Johannisbachniederung zu einer attraktiven Naturerlebnis- und Naturschutzregion mit vielfältigen Angeboten zur stillen Naherholung.

Weitere Inforamtionen: 

Naturschutzkonzept der Naturschutzverbände für den Obersee und die Johannisbachaue - aus:  Berichte des Naturwissenschaftlichen Vereins Bielefeld (Band 53, 2015)

Infos und Pressedokumentation auf der NABU-Seite

 

 

 

 

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